Thomas Mann an Golo Mann

Zeitraum
Freitag, 22. Juni 1945
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Erzählt von dem Trubel an seinem 70. Geburtstag und der Masse der erhaltenen Post. Dankt Golo für seinen »langen, interessanten, wiederholt genossenen Geburtstagsbrief« und für das Radio-Festival, das er an seinem »mächtigen Sender« veranstaltet habe. »[I]ch freue mich Eurer und habe es schon an Klaus geschrieben, dass es ja schliesslich für den Vater spricht, wenn die Kinder, begabte und ehrenvoll ihren Mann stehende Kinder, es sich so angelegen sein lassen, ihm Liebes zu erweisen.« [s. Br. v. 21.6.45 an Klaus M.]. Über die geruhsamen Tage, gemeinsam mit Monika, in der schönen Landschaft und die bevorstehenden Feiern. Die »Fest- und Lustbarkeitsstimmung« sei durch die Nachricht vom Tode Bruno Franks umflort. »Es ist ein recht wehmütiger Verlust. 35 Jahre fast ununterbrochener Nachbarschaft und Gemeinschaft, in unbedingter Liebe und Treue von seiner und der gewohnten, tadelnswerten Nachlässigkeit von meiner Seite.« Das Ehrenheft der ›Neuen Rundschau‹ müsse Golo sehen: »Nicht allen und allem ist zu trauen.« Aber Klaus’ Beitrag ›Feierlich bewegt‹ sei reizvoll und Heinrichs »ehrwürdige Naivität und Familienstolz« könne einem Tränen entlocken. Übrigens sei dieser sehr angetan gewesen von dem in Washington und New York gehaltenen Vortrag ›Deutschland und die Deutschen‹, den er vorher gelesen hatte: »Etwas spiele ich darin die Rolle Marc Antons an der Leiche Caesars.«

Erwähnungen

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