Thomas Mann an Liesl Frank

Hat seinen bitteren Schmerz [um den Tod Bruno Franks] »in stammelnden englischen Worten« telegraphisch zum Ausdruck gebracht [s. Telegramm v. 21.6.1945]. Schrieb daraufhin in Lake Mohonk einen Nachruf, »ein paar Worte des Gedenkens an eine 35jährige Freundschaft, Worte zu Ehren eines Lebenskampfes«, und übergab sie dem ›Aufbau‹ zur Veröffentlichung. Franks »rührend schöner Geburtstagsbrief« sei sicher das Letzte gewesen, das er geschrieben habe. »Als ich am 6ten seine gute Stimme am Telephon hörte, – wer konnte und mochte denken, dass sie so nahe am Verstummen war.« Es ist ihm ein Trost, dass er es leicht und friedlich hatte und nichts bemerkt zu haben schien. »Seine Sonntagskind-Natur hat sich da, nach vielem Ungemach, das sie zulassen mußte, noch einmal freundlich durchgesetzt.«