Thomas Mann an Alexander Moritz Frey

Dankt für F.’s prächtigen Roman, den er mit Erregung lese und seinem Bruder zu lesen geben werde, der gerade aus Los Angeles bei ihnen zu Besuch ist. Entschuldigt seine kurze Würdigung, da er gerade eine sechswöchige Reise nach dem Osten und Mittelwesten hinter sich hat, die mit allerlei Festlichkeiten verbunden war. Denkt über die Fragen von F.’s Verbleiben nach, wenn die Aufenthaltserlaubnis in der Schweiz abgelaufen ist. Hält die Erlangung des Schweizer Bürgerrechts für das Ratsamste. Nach Deutschland werde F. wohl nicht gehen wollen, so wenig wie er selbst; ein Besuch in der Schweiz sei noch nicht möglich, weil es zu »Weiterungen« führen könnte. Schreibt ebenfalls wieder einen Roman: »Noch einen! Man sollte über solche Torheiten hinaus sein!« Die traurige Nachricht von Bruno Franks Tod werde F. sicher schon erreicht haben.