Thomas Mann an Hans von Hülsen

Zeitraum
Sonntag, 20. April 1913
Datierung
20.4.1913
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt H. für die Mitteilung von Alfred Kerrs abschätziger Besprechung des ›Tod in Venedig‹ im ›Pan‹. Stellt fest, dass das Pamphlet ein ästhetisch anerkanntes Ganzes ist. Schlimmer als diese Herabsetzung in Kerrs eigener Zeitschrift sei damals das »giftige Gejökel« im ›Tag‹ gewesen, das er als pflichtgemäße journalistische Kritik ausgab, wobei die Leser nicht wissen konnten, worum es sich in Wirklichkeit handelt. »Das war also ein netter kleiner Fall von Korruption.« Im ›Pan‹ dagegen sei er unverantwortlich und zu nichts verpflichtet. Besänftigt H.’s Empörung, indem er ihm den wahren Charakter dieses Schriftstellers schildert: Kerr stehe jenseits von anständig und unanständig. Eines Tages werde er die Geschichte von ihm und Kerr »in behaglicher Ausführlichkeit« vortragen. Das eile nicht, denn er habe ja den Menschen für immer zum gespenstischen Begleiter.

Erwähnungen

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