Thomas Mann an David Guy Powers, Queens College, Flushing, New York
- Zeitraum
- Donnerstag, 24. Oktober 1946
- Datierung
- 24.10.1946
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Bestreitet P.’s Vermutung, seine Erfolge kämen daher, weil er geschickt mit den Leuten umzugehen verstünde. Das sei für den Schriftsteller, der seinen Einfluß durch das geschriebene Wort ausübe, gar nicht möglich, – zudem habe er immer ein abgesondertes Leben geführt. Die psychologischen Einblicke rührten eher von der Selbstbeobachtung und Selbstkritik, als von der Beobachtung anderer her. Trotzdem habe er eine Geschichte geschrieben, die vom persönlichen Erfolg eines Menschen handle, der die Kunst des Umgangs mit Menschen verstand: den Joseph-Roman. Als Dichter verstehe er etwas von Menschenführung, wie das Buch zeige; er hätte es vielleicht nicht schreiben können, wenn er ein Joseph wäre.
