Thomas Mann an Wilhelm Heubner

Zeitraum
Donnerstag, 27. März 1947
Datierung
27.3.1947
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Bedauert, H.’s Fragebogen nicht beantworten zu können, da bei gründlicher Auseinandersetzung mit dem Problem seiner Beziehungen zu Deutschland »eine lange essayistische Grübelei« zustande käme, eine Aufgabe, die er sich nicht von außen stellen lasse. Seine bisherigen fragmentarischen Äußerungen zum deutschen Problem, wie der Bonner Brief 1936, seine Rundfunkansprachen und schließlich sein Schreiben an Walter von Molo seien bei der begreiflichen Reizbarkeit der Deutschen nicht glücklich angekommen. Die studierende Jugend Deutschlands brauche seine Weisheit nicht, denn es gebe genug Bücher, durch die sie ihren guten Willen befestigen könnte, wie die von Alfred Weber und Karl Jaspers. Auch seine Rede ›Deutschland und die Deutschen‹ streife manche der aufgeworfenen Fragen. Ein eben vollendeter Roman und ein Vortrag über Nietzsche, an dem er augenblicklich schreibe, würden bald nach Deutschland gelangen. Diese, wie auch ›Lotte in Weimar‹ und die Joseph-Romane sagten genug über sein Deutschtum aus.

Erwähnungen

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