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Thomas Mann an Albert Einstein

Wednesday, October 22nd, 1930
Erfuhr während eines Besuches in Berlin von dem Inhaber der Deutschen Verlagsanstalt für Politik und Geschichte, Hans Möller, dass dieser einen Techniker und Erfinder kenne, der Anfang des Weltkrieges eine von ihm erfundene Waffe vorgelegt habe, die später als »Tank« von den Gegnern Deutschlands verwendet wurde. Der Erfinder wurde damals von den verschiedenen Stellen in Berlin abgewiesen. Hans Möller möchte nachträglich dem Erfinder zu seinem Recht verhelfen und dachte daran, die Zeichnungen E. zur Prüfung vorzulegen. Bittet E., Hans Möller zu einem Gespräch zu empfangen.

Thomas Mann an Albert Einstein

Monday, May 15th, 1933
Dankt E. für den Brief, mit dem er ihn im Exil begrüßt. Der Gedanke dauernden Exils bedrücke ihn sehr, da es nicht zu seiner Natur passe. Äußert sich über die sogenannte »Deutsche Revolution«.

Thomas Mann an Albert Einstein

Monday, January 25th, 1937
Ein Brief von Otto Haas an seine Tochter Erika sei an deren New Yorker Adresse (The Bedfold Hotel) weitergeleitet worden. Bedankt sich für E.s gute Worte über den ›Joseph‹; ist selbst neugierig darauf, wie sich das Ganze in vier Bänden ausnehmen wird. Hat sich aber zunächst einmal »etwas ganz Anderes in den Weg gelegt«, eine Novelle aus Goethes Alterszeit.

Thomas Mann an Albert Einstein

Tuesday, February 21st, 1939
Findet es rührend, dass E. sich wegen seines Fernbleibens von seinem Vortrag [in der Princeton University] über Sigmund Freud entschuldigt. Lädt ihn zu einem privaten Rezitationsabend von Ludwig Hardt bei sich ein.

Thomas Mann an Albert Einstein

Monday, August 4th, 1941
Bittet ihn, ein Gutachten für das State Department über die politische und moralische Integrität Wilhelm Herzogs mitzuunterzeichnen, damit diesem das Visum erneuert werde, das während des Zwangsaufenthaltes Herzogs auf Trinidad abgelaufen sei.

Thomas Mann an Albert Einstein

Monday, February 9th, 1942
Bittet ihn um seine Unterschrift unter ein Telegramm an Roosevelt, das die Abschaffung des demütigenden ›enemy alien‹-Status für Emigranten erbittet, die politisch verfolgt wurden und denen die Staatsbürgerschaft entzogen wurde. (Text des Telegramms folgt)

Thomas Mann an Albert Einstein

Tuesday, November 27th, 1945
Bittet um E.’s Meinung in zwei Fällen: über Alexander Sterns Plan einer allgemeinen Emigranten-Organisation und über des Musikers Franz Waxmanns Vorschlag, dem Weißen Haus das von Gilbert Stuart angefertigte Portrait Präsident George Washingtons als Huldigung seitens der internationalen Immigration in die USA zu schenken. Diesem Vorschlag stehe er selbst ablehnend gegenüber.

Thomas Mann an Albert Einstein

Monday, December 17th, 1945
Seine ersten Wiederberührungen mit Deutschland waren nicht ermutigend. Sie, die Leute dort, seien in den zwölf Jahren durch nichts verändert. »Sie halten im Jahr 1933 und fahren fort, wo sie aufgehört haben.« Freut sich, dass sein Offener Brief E. gefallen hat; er hat in der Emigration und in der Schweiz viel Zustimmung gefunden; in Deutschland fand man ihn zu hart.

Thomas Mann an Albert Einstein

Tuesday, December 18th, 1945
Hat den von James Franck auf E.’s Einfluß hin modifizierten Aufruf zugunsten Deutschland unterschrieben, wie es auch andere, wie Erich v. Kahler und Hermann Broch, getan hatten. Hat nicht leichten Herzens unterschrieben, möchte aber nicht als ausgesprochener Deutschlandfeind dastehen; tröstet sich mit dem Gedanken, dass eine Bedrohung des Friedens auf lange Sicht nicht mehr von Deutschland ausgehen kann [s. Br. an G.A. Borgese v. 17.12.45 u.a. H. Broch v. 18.11.45].

Thomas Mann an Albert Einstein

Tuesday, November 19th, 1946
Bedankt sich für E.’s Aufmerksamkeit. Der Schnitzer (in einem Brief vom 14.11.1946 hatte E. unter Hinweis auf zwei Romanfragmente in der NR angemerkt, dass Schütz keine Orgelmusik geschrieben hat, und vorgeschlagen, die Stelle so zu formulieren: »Orgelmusik von Michael Praetorius, Froberger, Buxtehude und natürlich Sebastian Bach«) werde schleunigst verbessert werden. Weiß nicht, ob er Gelegenheit haben werde, die deutschen Korrekturen zu lesen. Habe weder den Druck von ›Lotte in Weimar‹, noch der letzten Joseph-Bände, noch kleinerer, im Exil geschriebenen Dinge überwachen können. »Die Ausgaben sind auch danach.« Es sei rührend, dass E. sich zum Mitlesen erboten habe. »Ob ich Sie beim Wort nehmen darf, steht dahin.« Er sei im Ganzen eher geneigt, den Roman vor Musik-Freunden geheim zu halten, weil die Musik darin als eine Art Teufelswerk dargestellt sei und sich »wie alle Kunst, wie alles Übrige, in schwerster, auswegloser, eben darum zum Teufelsbündnis verführender Krise befindet.« Diese Krise sei eigentlich der Gegenstand des Buches.